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Von Staub zu Staub

Es war im Jahre 1961, als Beatrice       schlussendlich Kunst ausmacht; jener
Staub, als drittes von vier Staub        Trieb, jene bedingungslose Hingabe
Kindern, den Staub der Welt ent-         zum Leiden auf dem langen Weg der
deckte. Schon während ihrer Schul-       Suche, bis zur erlösenden Freude über
zeit ist ihren Lehrern aufgefallen, wie  Entdeckung, Bändigung und Gestal-
talentiert Beatrice beim Zeichnen war.   tung eines Werkes. Jeder, der liebt hat
Sie zeichnete Striche, Staubspuren       es. Jeder, der geliebt werden will,
von Graphit und komponierte Bilder,      sucht es.
die zu den schönsten der Klasse
zählten und ihr zu höchsten Noten im     Vor vier Jahren begann Beatrice Staub
Zeugnis gereichten. War da schon         sich mit dem Thema Staub zu be-
eine Künstlerin am Werk?                 schäftigen. Sie sammelte Staub-
                                         säcke, öffnete, platzierte und fotogra-
Es sollte noch etwas dauern, bis         erte sie. Allein die unterschiedlichen
Beatrice aus ihrem Talent und ihrem      Düfte waren schon spannend. Aber
Interesse an Kunst die Leidenschaft zu   schnell erkannte sie, dass im un-
derselben entwickelte, die wir heute in  ästhetischen Staub eine Wolke von
ihren Werken erkennen können. Es         Informationen gespeichert ist. Es sind
war ein langer, staubiger Weg, vom       Geschichten von Menschen, Fauna
talentierten Mädchen zur reifen Künst-   und Flora. Es sind Reste gelebter Zeit
lerin. Er war geprägt von der Suche      auf einem ungewöhnlichen Daten-
nach jener Erfüllung, die nur über die   träger. Und sie erinnerte sich an jene
Kunst erreicht werden kann und damit     Zeichnungen aus ihrer Kindheit. Auch
sind viele Auseinandersetzungen          das war nur Staub - Beatrice' Staub
verbunden mit Sinn, Identität und dem    eben.
Ringen um dieses kleine Etwas, was

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